Grenzgenial: Biken zwischen Albanien & Nordmazedonien

Als ich hinter dem Computer saß und Dutzende von E-Mails durchging, kam mir alles wie ein ganz normaler Tag im Büro vor. Dann erregt ein E-Mail-Betreff meine Aufmerksamkeit. Es war eine Einladung zur Teilnahme an einem Projekt zur Entwicklung des Mountainbike-Tourismus an der Grenze zwischen Nordmazedonien und Albanien.“

Andrej Žigon, Geschäftsführer von Alliance ASE

Was mit einer verlockenden E-Mail begann, fand zwei Jahre später – im Sommer 2022 – seinen Abschluss. Erfahrt in diesem Beitrag, wie sich das Projekt rund um den Mountainbike-Trail an der Nordmazedonischen-Albanischen Grenze für Alliance entwickelte.

Eine einzigartige Gelegenheit

Wir hatten bereits Erfahrungen sowohl in Nordmazedonien als auch in Albanien gesammelt. Daher war uns rasch klar, dass das in der E-Mail vorgestellte Projekt eine verlockende Gelegenheit für uns bot. Bisher hatten wir hauptsächlich Trail-Infrastruktur und Pumptracks in der nordmazedonische Hauptstadt Skopje und andere Städte ins Leben gerufen – von der angrenzenden Region hatten wir keine Ahnung. Okay, wir wussten von malerischen Bergen, waren jedoch planlos, was uns genau erwarten würde. Der offizielle Titel des Projekts „Abenteuertourismus der nächsten Stufe in Mavrovo-Rostushe & Dibr“ verriet nicht viel darüber, was einen erwartet.

Beeindruckender erster Besuch

Die E-Mail erreichte uns genau zum historischen Frühjahr 2020, als COVID 19 ausbrach. Glücklicherweise waren wir zu diesem Zeitpunkt bereits in Nordmazedonien, um den Uphill-Trail auf den Berg Vodno zu beenden. Wir nutzten die Gelegenheit, um die vielversprechende Grenzregion zu besuchen. Dieser Abstecher zahlte sich mehr als aus: Sowohl in Bezug auf die malerische und unberührte Natur als auch auf das außergewöhnliche Essen.

Mountainbiken für eine bessere Zukunft

Wie fast jeder Grenzregion fehlt es auch dem Gebiet von Mavrovo-Rostushe & Debar an wirtschaftlicher Entwicklung. Das potenzielle Projekt bot einen Lösungsansatz für genau dieses Problem: Mit dem Aufbau einer hochwertigen Mountainbike-Infrastruktur soll die geschützte natürliche Umgebung so genutzt werden, dass es die lokale Wirtschaft unterstützt. Das Projekt erregte sogar die Aufmerksamkeit der Europäischen Delegation, die es schließlich mitfinanzierte.

Da sind wir dabei!

Wir zögerten nicht lange und verantworteten bald als federführender Partner die Umsetzung des Projekts. In der ersten Phase entwickelten wir einen Plan für ein ausgedehntes Wegenetz: eines, das mehr als 40 km umfasst und beide Länder miteinander verknüpft. Da die Dörfer in den Regionen immer noch hauptsächlich durch Singletrails für Mensch und Vieh verbunden sind, gab es bereits ein umfangreiches Wegenetz. Dieses ließ sich leicht an die Bedürfnisse von Mountainbikern anpassen. Darüber hinaus planten wir einige zweckgebundene Abschnitte.

Schulung der Auftragnehmer vor Ort

Da die Absicht des Projekts darin bestand, lokale Auftragnehmer einzubeziehen, wurde uns die Aufgabe anvertraut, sie zu Wegebauern auszubilden. Das stellte sich als echte Herausforderung heraus, da die meisten der Schulungsteilnehmer noch nie ein richtiges Mountainbike gesehen hatten. Dank ihrer hohen Motivation schloss sich diese Wissenslücke jedoch schnell – und wir machten sie fit für die Umsetzung der Bauarbeiten am Trail.

Warum ausgebildete Guides wichtig sind

Auf eigene Faust in dieser entlegenen Region ohne Mobilfunksignal und in von Bären bewohnten Wäldern zu biken, kann gefährlich sein. Deshalb sind qualifizierte lokale Guides essenziell, damit das Projekt zum erfolgreichen wird. Neben dem Bau von Trails kümmerten sich unsere Partner um die Ausbildung von Mountainbike-Guides, die im Rahmen des EO-MTBING-Programms durchgeführt wurde.

Das schreiben die Medien

Nachdem das Wegenetz Gestalt angenommen und die MTB-Guides frisches Wissen gesammelt hatten, waren wir bereit für die letzte Phase des Projekts: der Studienreise mit Journalisten und Reiseveranstaltern. Die „Reise ins Unbekannte“ zog genau die richtigen Interessenten an, welche die Region in vollen Zügen erlebten. Glücklicherweise führte ihre Reise zu anschaulicheren und amüsanter zu lesenden Artikeln als dieser Blogbeitrag.

Lesen Sie ihre Artikel bald in einigen der gängigen Fachzeitschriften und Plattformen wie MBUK, IMB, Mtb-news.de, mtb.si und anderen.

Weitere Informationen zum grenzgenialen Projekt finden Sie auf der Facebook-Seite von Cross-Border-Biking. In Kürze werden mehrere spezialisierte In- und Auslandsagenturen Führungen in die Region anbieten.

Artikel übers Cross-Border-Projekt im „Mountain Biking UK“-Magazin

Großes Danke

Bevor wir »Over and out« sagen, möchten wir uns bei allen Partnern und Beteiligten für ihren Einsatz und Beitrag zu den Projektzielen bedanken. Hoffentlich helfen die darauf basierenden Trails und touristischen Produkte der Region, mehr Besucher anzuziehen und auf der anderen Seite Mountainbikern eine gute Zeit zu bereiten.


Foto: Robert Niedring